Der Mond ist ein lohnendes erstes Objekt um schöne Bilder zu erstellen. Allerdings ist bei Mond (und Planeten) Bildern weniger manchmal mehr – wo man bei Deepsky Aufnahmen teures Equipment und hochauflösende Kameras braucht, reicht für den Mond (und Planeten) schon eine umgebaute Webcam – damit erhält man bei richtiger Bearbeitung ein wesentlich besseres Ergebnis.
Warum ist das so? Das Geheimnis liegt in der Art der Bildbearbeitung – beim Mond versucht man in kurzer Zeit soviele Bilder wie möglich zu bekommen, diese zu stacken und somit die athmosphärische Luftunruhe (Seeing) herauszurechnen – das geht nun mal am besten wenn man den Mond abfilmt.
Was benötigt man:
- Eine Webcam (z. B. Omegon CCD Solar Imager)
- Ein Teleskop 😉
- Eine Stackingsoftware (in unserem Falle Avistack)
- Software zum Nachbearbeiten, zum Beispiel Fitswork, Giotto und Photoshop
Arbeitsablauf
Ich gehe davon aus das man sich vorher schon ein wenig mit der Webcam beschäftigt hat, da es hier verschiedene Modelle gibt kann ich nicht auf jede im speziellen eingehen und die optimalen Werte für Gain etc. angeben. Daher ist es am besten sich entweder im Internet schlau zu machen oder am Zielobjekt so lange rumzuprobieren bis Farbe, Kontrast und Helligkeit passen. Wichtig ist auf jeden Fall das das Video im AVI-Format abgespeichert wird!
Wie geht man nun vor? Hat man sich eine Mondregion für die Aufnahme ausgesucht, macht man eine Aufnahme, je länger diese geht umso besser da wir jeden einzelnen Frame des Films (bei normaler Aufnahme 25-30 pro Sekunde) brauchen.
Wenn wir mit der Aufnahme zufrieden sind lesen wir diese in ein Stackingprogramm ein, dieses analysiert jedes Einzelbild, und richtet jedes Bild zueinander aus und überlagert diese – es kann dann schon mal vorkommen das 1000 Einzelbilder überaneindergelegt werden. Gleichzeitig wird dadurch Unschärfe und Luftunruhe eliminiert. Das Endbild sieht meistens schlechter aus als ein Einzelbild, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen…
Als letzter Schritt muß das Bild noch mittels der elektronischen Bildverarbeitung (EBV) bearbeitet werden, da gibt es verschiedene Methoden und Filter um die ganzen versteckten kleinen Details herauszukitzeln. Als Programme kommen hier unter anderem Giotto, Fitswork oder auch Photoshop zum Einsatz.